Werner Moelders *18.3.1913
+22.11.1941
Werner Mölders, der am
18. März 1913 in Gelsenkirchen geboren wurde, wollte schon von
Kindesbeinen an Soldat werden. Daher bewarb er sich 1932 bei der
Kriegsschule Dresden, die er nach 2 Jahren als Leutnant verlies. Jetzt
bewarb er sich bei der noch geheimen Luftwaffe und durchlief die
Einstellungstests. Ohne Probleme meisterte er alle schriftlichen Prüfungen
und Untersuchungen, lediglich der Drehstuhl wurde ihm zum Verhängnis.
Bei diesem Gerät, die die Reaktion auf das Trudeln testen sollte, wurde
Mölders Luftkrank. Ihm war schwindlig und er musste sich übergeben.
Dies veranlasste den Fliegerarzt ihn luftuntüchtig einzustufen. Mölders
war aber ebenso versessen aufs Fliegen wie Galland und wie er übte er
so lange, bis er sich auf dem Drehstuhl soweit beherrschen konnte, dass
er flugtauglich war. Dennoch hatte er damit die Luftkrankheit nicht überwunden,
denn auch später bei der Deutschen Verkehrsflieger- schule und bei der
Kampffliegerschule plagten ihn die Symptome. Nachdem er in Schleißheim
die Sturzkampfausbildung durchlaufen hatte wurde er zum
Sturzkampfgeschwader "Immelmann" versetzt, wo es ihm langsam
gelang seine Krankheit zu überwinden.
Im März 1936 nahm Mölders als Teil des Jagdschutzes an der Besetzung
des Rheinlandes teil., danach wurde er zur Jagdfliegerschule 1 versetzt,
um dort als Ausbilder Piloten hervorzubringen wie Hans "Assi"
Hahn, Walter Oesau und Helmut Wick, die später zu berühmten
Fliegerassen werden sollten.
Im April 1938 übernahm Mölders von Galland die 3. Staffel der J 88 der
"Legion Condor". Einige Tage später wurde die Staffel mit der
"Me 109 B" ausgerüstet und bereits am 15. April erzielte Mölders
damit seinen ersten Luftsieg.
Mölders machte dabei die Erfahrung, dass der erste Luftsieg immer der
schwerste war, da es einem Anfänger beinahe unmöglich war einen kühlen
Kopf zu behalten. Daher versuchte er von diesem Zeitpunkt an den Neuankömmlingen
immer zum ersten Luftsieg zu helfen. Dies brachte ihm den respektvollen
Spitznamen "Vati" ein.
In Spanien kämpfte die Luftwaffe, die jetzt durchgehend mit der neuen
Messerschmitt ausgerüstet war, noch immer nach den Regeln des
Doppeldecker-Kampfes aus dem ersten Weltkrieg. Mölders entwickelte in
Spanien die Formation des Schwarms (4 Flugzeuge) und der im Schwarm
befindlichen eigenständigen Rotten (2 Flugzeuge). Am 31. Oktober 1938
erzielte Werner Mölders einen 14. und letzten Abschuss in Spanien und
kehrte daraufhin als der Jagdflieger mit den meisten Abschüssen nach
Deutschland zurück. In der Folgezeit, reiste er durch Deutschland um
den Jagdverbänden die neue Taktik beizubringen.
Am 15. März 1939 beförderte man Mölders zum Hauptmann und machte ihn
zum Kapitän der 1. Staffel des Jagdgeschwaders 53. Während die
deutschen Truppen nach Polen einmarschierten befand sich Mölders mit
seinem Geschwader an der Westgrenze des Reiches. Am 20. September gelang
ihm sein erster Abschuss im 2. Weltkrieg, eine französische Curtis
"Hawk". Am 28. Mai 1940 erreichte er als erster
Luftwaffenpilot den 20. Abschuss und bekam dafür das Ritterkreuz
verliehen.
Am 5. Juni 1940 traf Mölders mit einem Verband aus 15 "Me
109" auf einige französische Jäger. Der gegnerische Verbandsführer
hatte jedoch einen Trumpf im Ärmel, er hatte nämlich einen Schwarm in
großer Höhe Deckung fliegen lassen. Dieser griff jetzt aus starker Überhöhung
an und Mölders verlor augenblicklich zwei Maschinen. Während Mölders
seinem Rottenflieger zu dessen erstem Luftsieg verhelfen wollte, schoss
ihn ein französischer Pilot ab. Mölders stieg mit dem Fallschirm aus
und geriet in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 19. Juli
nach Deutschland zurückkehrte. Am gleichen Tag wurde er zum Major befördert.
Eine Woche später übernahm er das JG 51 als Kommodore. Am gleichen Tag
noch wurde er über dem Kanal abgeschossen und konnte gerade noch die
französische Küste erreichen. Dennoch musste sein Vorgänger Theodor
Osterkamp das Geschwader die vier Wochen, die Mölders im Lazarett lag,
weiter führen.
Am 29. September besiegte Mölders seinen 40. Gegner und erhielt als
zweiter Soldat der Luftwaffe das Eichenlaub verliehen, gleichzeitig beförderte
man ihn zum Oberstleutnant.
Am 26. Februar 1941 war seine Abschussliste auf 60 angestiegen. Kurze
Zeit später verlegte das Geschwader an die Ostgrenze des Reiches, um am
Aufmarsch für den Überfall auf Russland teilzunehmen. Am 22. Juni 1941
erhielt Werner Mölders dann die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen,
acht Tage später überschritt das Geschwader als erstes die Zahl von
1000 Abschüssen.
Seinen 100. und den 101. Luftsieg schaffte Mölders am 15. Juli 1941,
worauf ihm als erstem Soldaten der Wehrmacht die Brillanten verliehen
wurden.
Nach seinem 115. Abschuss erteilte ihm die Luftwaffenführung ein
Flugverbot, weil man nicht riskieren wollte, Mölders und seine
wichtigen Erfahrungen und sein Können zu verlieren. Man versetzte ihn
zum Oberkommando der Luftwaffe und beförderte ihn zum jüngsten Oberst
der Luftwaffe. Im September 1941 ernannte man den eifrigen Mölders zum
Inspekteur der Jagdflieger. Seinen Schreibtisch sah der Oberst jedoch
nur selten. Er war die meiste Zeit an der Ostfront anzutreffen, wo er
die Probleme der Verbände direkt vor Ort zu lösen versuchte.
Als ihn die Nachricht vom Tode Ernst Udets erreichte verlor er keine
Zeit nach Berlin zu reisen. Trotz schlechten Wetter stieg er in eine
"He 111" und startete nach Lemberg. Nach einer Zwischenlandung
sollte es weiter nach Berlin gehen. Auf dem Weg dorthin geriet die
"He 111" in schlechtes Wetter und in der Nähe von Breslau
fiel ein Motor aus. Beim Versuch auf einem Flugplatz Notzulanden fiel
auch der zweite Motor aus und der Bomber bekam Grundberührung. Mölders,
der neben dem Pilot saß fand den Tod in Folge eines Wirbelsäulenbruchs.
Oberst Werner Mölders starb also am 22. November 1941. Sechs Tage
später wurde er auf dem Berliner Invalidenfriedhof, nicht weit entfernt
von Ernst Udet und Manfred von Richthofen beigesetzt. Die Grabstelle
wurde 1975 zur Errichtung von Grenzanlagen eingeebnet, nach dem Fall der
Berliner Mauer aber 1992 wieder hergestellt. Die ganze Luftwaffe
wurde von Mölders Tod erschüttert. Ihm zu Ehren benannte man
"sein" Jagdgeschwader 51 nach ihm. Auch nach dem Krieg bleibt
Werner Mölders unvergessen. Im Jahre 1969 benannte die Bundesmarine
einen Zerstörer nach dem gefallenen Helden, 1973 erhielt dann auch das
Jagdgeschwader 74 der Bundesluftwaffe den Namen "Mölders".
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